Ist es wichtiger, dass die Welt mich versteht oder ich die Welt? Bin überzeugt, meine Gedanken und Einschätzungen sind nicht so gehaltvoll, dass diese die Welt weiterbringen würden. Die Welt ein klein wenig verstehen, würde ich jedoch sehr gerne. Vielleicht nicht in ihrer ganzen Komplexität, aber die gesellschaftsrelevanten Fragen sind mir schon wichtig. Also versuche ich, mich zu informieren – nicht nur über ein Medium oder einen Kanal. Doch immer häufiger frage ich mich, ob so mancher Informations-Auftrag noch ernst genommen wird oder ob es dem Autor wichtiger ist, seine (Ein)Bildung zu zeigen. So musste ich erst gerade eben beim Lesen – eines im Grunde interessanten Artikels – feststellen, ich bin aller Wahrscheinlichkeit nach entweder komplett ungebildet oder frauenfeindlich. Der Grundton des Geschriebenen versetzte mir dahingehend eine Watsche nach der anderen. Tja, doof geboren, nichts dazugelernt und die Hälfte wieder vergessen. Mir sagte das schöne Wort „misogyn“ so gar nichts. Auch aus dem Zusammenhang erschloss sich der Begriff zunächst nicht. Und damit hätte mir wieder ein kleiner Weltverständnisbaustein gefehlt. Wobei es doch so einfach gewesen wäre. Sprache verbindet. Doch noch viel mehr trennt sie. Und ganz ehrlich, oft genug nutze ich das auch (aus).